Endlich einmal ein Twittwoch am Frankfurter Flughafen. Nach dem 11. Twittwoch während der e-Mail-Expo im Mai 2014 war es am letzten Mittwoch endlich wieder soweit. Rund 130 Interessierte aus Marketing, PR, Kommunikation usw. lauschten den drei Vorträgen im Fraport Forum. Ein rundum gelungener Abend.
Digitale Kommunikation in der Luft- und Raumfahrt
1. Vortrag: Fraport AG
Yasmin Tuncay, Social Media Managerin bei der Fraport AG machte den Anfang. Sie ist hauptsächlich zuständig für das Community Management des allgemeinen Facebook-Auftritts von Fraport und des Twitter-Kanals. In ihrem Vortrag gab uns Yasmin einen Einblick in das Community Management der Fraport AG.
Kernaussagen
- Der Frankfurter Flughafen mit 99 Airlines, 252 Zielen in 107 Länder ist das Tor zur Welt
- Das Community Management antwortet 7 Tage die Woche, 24 Stunden am Tag.
- Das Community Management wird über das Fraport Communications Center gesteuert. Das Team beantwortet Anfragen in 10 Sprachen und Hessisch 😉 … die Reaktionszeit beträgt ca. 20 Minuten.
- Die Fraport AG betreibt 2 Facebook-Seiten: Frankfurt Airport und Fraport Jobs und Karriere
- Auf der allgemeinen Facebook-Seite gibt es einen Content-Mix: Service, Faszination Flughafen, Shopping, Throwback-Postings (= Postings zur Geschichte des Frankfurter Flughafens) und natürlich jede Menge Flugzeugbilder.
- Bilder von Flugzeugen sind der Cat Content von Fraport. Der geht immer und sorgt für ordentlich Reichweite.
- Es gibt ein Mediabudget, um Postings in den sozialen Kanälen zu pushen.
- Die Social-Media-Kanäle sind wachsende Feedback-Kanäle. Den Löwenanteil macht aber immer noch E-Mail aus.
- #FRAmoments ist eine neue Online-/Offline-Kampagne in 2015: Aufruf an die Community, Momente, die auf dem Flughafen erlebt werden zu teilen. Die erste Aktion lief anlässlich des Valentinstags im Februar.
Erstmals wurde der Twittwoch live gestreamt. Wer also nicht live dabei sein konnte, konnte es sich auf der Couch gemütlich machen. Die Videos stehen jetzt auch im Nachhinein zur Verfügung. Wer also Yasmins Ausführungen lauschen möchte, hier ist das Video. Danke an dieser Stelle an Sebastian Greiner von Livestream.watch für diesen wunderbaren Service.
2. Vortrag: Lufthansa AG Passagierbetrieb
Die zweite (!) Speakerin des Abends war Carolin Biebrach von der Lufhansa AG. Sie erzählte über das Storytelling bei der Lufthansa. Ganz mutig fragte sie am Anfang, wie denn unser Bild von der Lufthansa sei: Wie würden wir die Lufthansa als Menschen beschreiben? Ein paar Charaktereigenschaften, ein paar Macken? Da fielen dann Antworten wie deutsch, altbacken, konservativ, streikgeplagt, unflexibel.
Mithilfe von Storytelling, denn eine Fluglinie hat viele Geschichten zu erzählen, möchte die Lufthansa einen Perpektivenwechsel starten und sein Image bei der Zielgruppe verändern.
Kernaussagen
- Wie kommt die Lufthansa in das Mindset der 18 bis 35 Jährigen? Das ist die Lost Generation der Lufthansa. Diese will man mit der #inspiredby #travel Kampagne erreichen.
- Die komplette Reisekette abbilden: Inspiration, Reiseplanung, Buchung, der eigentliche Flug, Tipps (Veranstaltungen, Restaurants, Wetter), wieder Wiedererleben der Reise zu Hause.
- Es geht um Erlebnisse, Menschen und Beziehungen.
- Less transport – more experience
- Instagram boomt, so auch der Instagram-Kanal der Lufthansa.
- Jeden Montag gibt es ein Fliegerbild #StartStrong
- Das richtige Thema zur richtigen Zeit ergibt eine große Reichweite.
- Die Lufthansa legt viel Wert auf Bewegtbild und investiert hier ordentlich.
- Auch bei der Lufthansa gibt es ein Mediabudget, denn gute Posts sollen auch eine gute Reichweite erzielen.
Zum Ende des Vortrags spannte Carolin den Bogen noch einmal sehr elegant zu ihrer Aussagsfrage mit der Ergänzung: Wie seht ihr die Lufthansa jetzt, nachdem ich euch diese Videos gezeigt und weitere Einblicke in unsere Kampagnen gegeben habe? Das Bild hatte sich doch leicht gewandelt.
3. Vortrag: ESA
Der letzte Vortrag ist ja meist der Unehrenvollste. Gut eine Stunde hat man schon zugehört, viele Informationen aufgenommen. Da braucht es schon ein richtig gutes Thema, um die Leute bei der Stange zu halten. Die Raumfahrt interessiert mich zugegebermaßen nicht so wirklich. Die Mission Rosetta und auch Alexander Gerst sind ein wenig an mir vorbei gegangen. Aber, Andreas Schepers von der ESA hat es echt geschafft, auf sehr unterhaltsame Weise über die digitale Kommunikation der ESA zu berichten. Ein klasse Redner!
Kernaussagen
- Darmstadt ist das europäische Houston.
- Die ESA ist eine europäische Behörde, das Tor zum Weltall.
- Die Astronauten sind in erster Linie Wissenschaftler. Sie machen ganz viele Bilder. Hauptkommunikationsmittel sind Fotos.
- Die Fotos liefen auf Facebook sehr gut.
- Die Menschen wollen sehen, wofür ihr Geld ausgegeben wird, Social Media bieten sich hierfür perfekt an.
- Astronaut Alexander Gerst hat selbst getwittert aber mithilfe vom Boden. Denn die Internetverbindung vom All auf die Erde ist seeeehrrrrr laaaangsam. Alexander Gerst hat eigens sein E-Mail-Programm so eingerichtet, dass es für seine Tweets nach 140 Zeichen endete. Tweets wurden dann vom Boden verschickt, angereichert um Hashtags, denn die Astronauten sind nicht unbedingt über das aktuelle Twitter-Geschehen informiert.
- Die ESA hat über die sozialen Medien Menschen erreicht, die sie sonst niemals erreicht hätte.
- Es gibt kein Media-Budget.
Ein sehr informativer Abend mit vielen spannenden Insights und inspirierenden Gesprächen im Anschluss.
Und weil nicht alle meine Leser bei Twitter sind. Hier gibt es ein tolles Storify mit allen Tweets vor und während der Veranstaltung von Sascha Hüsing:
Und hier ist es,das #Storify des 12. @TwittwochRM #twrm @Airport_FRA http://t.co/moWQR5Uoon Danke an alle,die ein Teil des Abends waren.
— Sascha Hüsing (@Hobbbes) 12. März 2015
Noch ein paar Statistiken #twrm ca.600 Tweets waren es von ca. 130 Accounts,die ca.210.000 Accounts erreicht haben bei ca. 1 Mio Impressions — Sascha Hüsing (@Hobbbes) 12. März 2015
Vielen Dank also an dieser Stelle wieder an die Organisatoren des Twittwoch Rhein Main und an die Beitragenden. Weiter so!
Update 16.3.2015:
Julia Anna Moor und Tom Weimar von pr-fundsachen.de haben einen sehr schönen Rückblick geschrieben.
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